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Plastic Oceans

Wahrscheinlich hast du heute schon, ohne dass du dir dem bewusst warst, in irgendeiner Form Mikroplastik in deinem Alltag verwendet. Dafür musst du nämlich gar nicht weit suchen.

Als Mikroplastik bezeichnet man kleinste Kunststoffteile mit einem Durchmesser von unter fünf Millimeter. Du findest sie in Kosmetikprodukten (Peelings, Zahnpasta etc.), in Kleidung, ja sogar in Lebensmitteln. Doch wie gelangt es dorthin? Wie kommt das Mikroplastik in unsere Lebensmittel und woran kannst du Mikroplastik in deinen Produkten erkennen?

Plastikmüll hat mittlerweile unglaubliche Dimensionen erreicht. Zwischen vier und 13 Millionen Tonnen Verpackungsmüll landen jährlich im Meer. Unsere Meere werden regelrecht von Plastik überschwemmt.

Wie gelangt Plastik ins Meer?

Hier findest du Mikroplastik in Zahnpasta, Peeling, Duschcremes und so weiter.
Die winzigen Kunststoffpartikel verstärken den Reinigungseffekt, übers Abwasser gelangen diese anschliessend ungefiltert in den Wasserkreislauf.

Textilien aus Kunstfasern wie Polyester verlieren bei jedem Waschgang circa 2’000 kleinste Fasern. Diese sind so klein, dass sie ungehindert das Sieb der Waschmaschine sowie die Klärmechanismen der Kläranlagen umgehen können und so ebenfalls in die Meere gelangen.

Die kleinen Partikel, welche oben genannt wurden, gelangen ins Abwasser, von dort erreichen sie durch Seen und Flüsse schliesslich das offene Meer. Dort werden sie von Meeresbewohnern aufgenommen und gelangen durch den Verzehr von Fisch in unsere Nahrungsmittel. Laut einer Studie der Umweltstiftung WWF nehmen wir pro Woche und Person fünf Gramm Plastik zu uns. Entweder durch unser Essen oder durch das Einatmen von Mikroplastik in der Luft.

Weltweit wird Müll einfach liegengelassen oder direkt im Meer entsorgt.
Die Organisation Greenpeace sammelte an acht Tagen rund 54’000 Plastikteile an Stränden auf den Philippinen ein. Davon wurden die Hersteller respektive Verursacher ermittelt. Auf Platz 1 liegt mit über 9’000 Teilen der Schweizer Lebensmittel-Multi Nestlé. Auf Platz 2 folgt ebenfalls ein Grosskonzern, Unilever.

Trotz weltweitem Verbot entsorgen Schiffe ihren Müll teilweise immer noch im Meer. Abgesehen von der vorsätzlichen Entsorgung, kommt es auch vor, dass Schiffe Ladungen oder Container auf dem Meer verlieren. Legendär sind die Momente, als abertausende Gummienten an Strände gespült wurden.


Ist ein grosser Verursacher von Müll im Meer. Netze werden bewusst im Meer entsorgt, und enden dort als sogenannte Geisternetze, worin sich Meeresbewohner verhangen und schlussendlich sterben.

Plastikmüll wird im Meer von Tieren wie Meeresschildkröten und Vögeln oft mit Nahrung verwechselt, was dazu führt, dass die Tiere trotz vollem Magen verhungern und schliesslich daran verenden. Die Tiere sind oft nicht in der Lage, die Kunststoffteile zu verdauen oder anderweitig aus ihrem System zu eliminieren.

Plastik hat viele verschiedene Namen

Wie erkenne ich enthaltenes Mikroplastik im Alltag? Mikroplastik hat in Produkten viele verschiendene Namen. Das bekannteste Mikroplastik heisst Polyethylen (PE). Du kannst beim Einkaufen deiner Kosmetikprodukte nach diesen Wörtern ausschauhalten:

  • Polyethylen (PE)

  • Polypropylen (PP)

  • Polyethylenterephthalat (PET)

  • Nylon 6,12

  • Polyacrylat (PA)

    und viele weitere…

Wer sich die mühsame Suche nach den Plastiknamen ersparen möchte, kann sich auch zum Beispiel eine App herunterladen. Apps wie CodeCheck erlauben einem, die Barcode der Produkte zu scannen und so schnell und bequem herauszufinden ob das Produkt Mikroplastik enthält.


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