Grüne

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Steckbrief

Name: Grüne Schweiz
Abkürzung: GPS
Gegründet: 1983
Parteivorsitz: Balthasar Glättli
Sitze im Nationalrat: 28 (17 Frauen, 11 Männer)
Sitze im Ständerat: 5 (4 Frauen, 1 Mann)
Bundesräte: 0
Mitglieder: ca. 13’000
Wähleranteil (2019): 13.2%

 

Wahlkampfthemen:

  • Mehr Biodiversität

  • Gesellschaft ohne Diskriminierung

  • Klimaschutz

Die Grünen fordern, dass der Klimaschutz in allen Bereichen priorisiert werden. Der Finanzplatz soll nachhaltig wirtschaften und es brauche eine konsequente Förderung der erneuerbaren Energien. Die Partei fordert eine Verkehrspolitik, die auf den öffentlichen Verkehr und auf Velowege setzt. Auch kämpfen die Grünen dagegen, dass immer mehr Natur- und Kulturland wegen neuen Häusern und Strassen verloren geht. Mit dem Verzicht von synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft soll die Biodiversität in Schweizer Wiesen und Wäldern geschützt werden.

Gesellschaftlich setzen sich die Grünen dafür ein, dass sich alle Menschen frei entfalten können, unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, ethnischer Herkunft oder einer allfälligen Behinderung. Der Kampf für marginalisierte Gruppen gehört zur DNA der Grünen.

Abschneiden letzte Wahl:

Die Grünen waren vor vier Jahren die grosse Gewinnerpartei. Im Nationalrat vervielfachte sie ihre Anzahl Sitze von 11 auf 28 und im Ständerat gewann sie gleich 4 neue Sitze dazu und kommt damit auf Fünf. Und auch in Kantonsregierungen sind Grüne Politker:innen keine Exoten mehr. So haben sich grüne Regierungsrät:innen in verschiedenen Kantonen mit ihrer Arbeit profilieren können.

An der Urne scheiterte die Partei 2021 gleich mehrmals. Im Juni wurde das CO2-Gesetz an der Urne genau so abgelehnt wie die Pestizid- und die Trinkwasser-Initiative. Bei all diesen gescheiterten Vorlagen ging es um grüne Kernanliegen. Ebenfalls gescheitert ist der Anspruch auf einen Bundesratssitz nach dem Wahlerfolg vor vier Jahren. Die Grünen stellten zwar mit der damaligen Parteipräsidentin Regula Rytz eine sehr profilierte Kandidatin auf, die Bundesversammlung hatte aber kein Gehör für das Begehren der Grünen und bestätigte alle bisherigen Bundesrät:innen im Amt.

Ausblick Wahlen 2023:

Aktuell weht der Partei kräftiger Gegenwind entgegen. Der SRG-Wahlbarometer prognostiziert der Partei Verluste von 2.5 Prozentpunkten (Stichprobenfehler von +/- 1.2 Prozentpunkten). Anders als vor Vier Jahren ist die Klimakrise nicht mehr das alles dominierende Thema. Bei Themen wie Energiesicherheit, Migration, Gesundheitskosten und Teuerung sind die Grünen nicht die erste Anlaufstelle auf dem Wahlzettel. Offen bleibt, ob die weltweiten Temperaturrekorde, Waldbrände und Überschwemmungen im Sommer 2023 die Bedrohung durch die Klimakrise wieder präsenter machen und damit den Fokus auf die Politik der Grünen legen.

Die Grünen müssen sich die Frage gefallen lassen, ob ihre uneingeschränkte Unterstützung auf Gender-Diskurse und andere identitätspolitische Themen auf gewisse potenzielle Wähler:innen abschreckend wirken könnte. Zum Beispiel solche, die in ländlichen Regionen leben, denen Umweltanliegen wichtig sind, die sich aber am Wokeness-Trend stören.

Der massive Sitzgewinn im Ständerat vor vier Jahren hatte grosse Bedeutung für den politischen Einfluss, aber auch für das Image der Grünen. Diese Position will die Partei natürlich behalten. Wahrscheinlich wird aber der Sitz im Kanton Waadt fallen, dafür gibt es reelle Chancen, neu einen Sitz im Kanton Bern zu gewinnen. Auf Kosten der SP.

Smartspider der Partei:

Lesehilfe
Das «smartspider»-Profil ist eine grafische Darstellung der politischen Einstellungen in den acht Themenbereichen, welche in der Grafik genannt sind. Pro Themenbereich kann ein Wert zwischen 0 und 100 erreicht werden. Ein Wert von 100 steht für eine grosse Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung des am äusseren Rand der Grafik beschriebenen Themas. Je weiter aussen die Position (eingefärbter Punkt) in einem Themenbereich liegt, desto stärker ist die politische Zustimmung dazu.


Oli Wingeier

Oli, findet alles Neue spannend und erstmal gut, ausser die neuen Rechten. Duscht jeden Morgen zu lange, besitzt mehr als tausend Notizbücher und zu viele Gedanken (oder umgekehrt).
Für rethink wühlt er sich jede Woche durch etliche Nachrichten und kreiert dann daraus eine Zusammenfassung der wichtigsten News. Zu lesen und hören als “Weekly”

https://instagram.com/oli.wingeier
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